Blasenkatheter in der Urologie
Bereits im Altertum waren Blasenkatheter aus Pergament oder Bronze bekannt und dienten der Behandlung von Harnableitungsstörungen oder für Blasenspülungen. Flexible Blasenkatheter wurden erst Anfang des 20. Jahrhundert gefertigt. Der heute als Foley Katheter bekannte Ballonkatheter entstand im Jahr 1927 und war eine Revolution, da er sich dank des integrierten, befüllbaren Ballons selbst in der Blase halten konnte.
Heute sind Foley- und Tiemann-Katheter weit geläufig und eines der wichtigsten Instrumente in der Urologie. Denn die Blasenkatheter dienen nicht nur der Behandlung von urogenitalen Erkrankungen, auch die Prävention von Harnabflussstörungen nach Operationen oder neurologischen Ausfällen sowie die Diagnostik sind mit Kathetern möglich.
Die richtige Katheterart für jeden Bedarf
Ein transurethraler Einmalkatheter wird über die Harnröhre in die Blase eingebracht und hat keinen Ballon. Er ist zur einmaligen Verwendung bestimmt und verbleibt nur während der Harngewinnung in der Harnröhre. Insbesondere zur diagnostischen Uringewinnung sowie zur intermittierenden Selbstkatheterisierung ist der transurethrale Einmalkatheter bestimmt.
Transurethrale Dauerkatheter hingegen werden auch als Ballonkatheter bezeichnet, weil sie am Ende einen auffüllbaren Ballon besitzen, um den Halt in der Blase zu gewährleisten. Auch der transurethrale Dauerkatheter wird über die Harnröhre eingeführt und kann dort bis zu 10 Tagen verbleiben. Es gibt diese nicht nur in unterschiedlichen Größen und mit diversen Spitzen, sondern auch in zwei Ausführungen. 2-Wege-Katheter verfügen über einen Kanal zum Befüllen des Ballons und einen Kanal zum Ablassen des Harns. 3-Wege-Katheter hingegen sind noch mit einem Kanal zur Einbringung von Spüllösungen ausgestattet und werden beispielsweise nach großen urologischen Operationen verwendet.
Ein suprapubischer Blasenkatheter ist ausschließlich für die dauerhafte Harnableitung konzipiert. Denn im Gegensatz zu transurethralen Kathetern wird eine künstliche Öffnung in der Bauchdecke bis zur Blase geschaffen, in die der Schlauch zur Harnableitung eingebracht wird. Suprapubische Katheter können mittels Naht oder Ballon in der Blase fixiert werden.
Katheter in allen Größen und Längen
Nicht nur die Spitzen bestimmen die Anwendungsmöglichkeiten, sondern vor allem auch die Größen und Längen. Denn während für Kinder Katheter mit einem Durchmesser von 6-10 Ch. und einer Länge bis 22 cm ausreichend sind, benötigen Frauen Katheter mit einem Durchmesser von 12 bis 14 Ch. und einer Länge von etwa 30 cm. Für Männer können Katheter mit einem Durchmesser von 14 bis 18 Ch. und einer Länge von bis zu 40 cm benutzt werden. Selbstverständlich sind alle Katheter durch einen internationalen Farbcode gekennzeichnet und damit gut zu unterscheiden. Das macht das Arbeiten nicht nur schneller sondern auch sicherer.
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